Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) kann von Jahr zu Jahr neue Rekordzahlen vermelden, wenn es um die Anzahl der Mitglieder geht. Nach den letzten Angaben sind nun mittlerweile 6.969.464 Menschen in 25.075 Vereinen organisiert. Dann sind immerhin 80.349 mehr als noch im Jahr 2015. Dieser Zuwachs ist vor allem auf die steigenden Zahlen bei den Klub-Mitgliedschaften von Profivereinen zurückzuführen.
FC Bayern München klar vorn
Führend ist dabei einmal mehr der FC Bayern München, der schon über 277.000 Fans an sich binden konnte. „Ich freue mich sehr über die anhaltend hohe Begeisterung für unseren Klub“, ließ der damalige Bayern-Präsident Karl Hopfner bei der Präsentation der Zahlen verlauten. Um auf etwa die gleiche Zahl an Mitgliedern zu kommen, müssten sich die beiden Revierklubs FC Schalke 04 (2./144.000) und Borussia Dortmund (3./143.000) zusammen tun. Danach folgen der 1. FC Köln, Borussia Mönchengladbach und der Hamburger SV mit jeweils um die 77.000 Mitglieder. Das Schlusslicht in der Bundesliga-Rangliste bildet erwartungsgemäß Rasenballsport Leipzig. Der Verein, der unter Kontrolle eines österreichischen Getränkeherstellers steht, räumt seinen Fans keine offizielle Möglichkeit ein, stimmberechtigtes Mitglied zu werden. Dementsprechend sind es aktuell nur 17 stimmberechtigte Mitglieder und dazu noch etwa 600 Fördermitglieder. Gegenüber der Deutschen Welle äußerte sich Ralf Rangnick, Sportdirektor in Leipzig, dazu wie folgt: „Ich denke, die Zahl der Mitglieder eines Klubs ist irrelevant. Dieses Konzept ist meiner Meinung nach altmodisch und überholt.“ Und weiter: „Denken sie etwa, Porsche, Mercedes oder DHL würden ihre Anteilseigner vor jeder Entscheidung nach ihrer Meinung fragen? Dasselbe gilt für den Fußball. Wichtig ist, die richtigen Leute an Bord zu haben die die richtige Entscheidung für den Klub treffen.“
Lebenslang mit dem SV Werder Bremen
Mit dieser Meinung steht Rangnick jedoch recht allein da und so sind die anderen Vereine in der Liga bemüht, ihre Mitgliederzahlen weiter zu steigern. Dementsprechend werden die Fans mit unterschiedlichsten Vorteilen zu einer Mitgliedschaft geködert. Zu diesen gehören zum Beispiel der Rabatt auf Fanartikel, Vorteile beim Erwerb von Eintrittskarten oder der freie Eintritt ins Vereinsmuseum. Große Unterschiede gibt es bei den jährlichen Beiträgen. Während sich die Anhänger bei den beiden Werksklubs VfL Wolfsburg (30 Euro) und Bayer Leverkusen (35 Euro) vergleichsweise günstig an den Verein binden können, kostet dies beim SV Werden Bremen mit 168 Euro etwa das Fünffache. Trotzdem hoffen die Verantwortlichen des SVW auf weitere Anträge. „Denn die Zahl der Mitglieder ist nicht nur Ausdruck, wie ein Verein in der Stadt und der Region verwurzelt ist. Jedes Mitglied hilft uns dabei, unser umfangreiches Sportangebot aufrechtzuerhalten. Es wäre daher schön, wenn die vielen Menschen, die sich in den vergangenen Wochen und Monaten aktiv zu Werder bekannt und uns unterstützt haben, dies auch mit ihrem Beitritt zum Ausdruck bringen“, erklärte dazu Werders Präsident Dr. Hubertus Hess-Grunewald. Zudem gibt es bei den Norddeutschen die Möglichkeit einer lebenslangen Mitgliedschaft, was mit einmalig 1.899 Euro zu Buche stehen würde.
Die Deutschen bleiben die Mitgliedsweltmeister
In der weltweiten Rangliste liegen übrigens mit dem FC Bayern München, dem FC Schalke 04 sowie Borussia Dortmund gleich fünf deutsche Vereine in den Top Fünf. Einzig Benfica Lissabon (2./158.000) und der FC Barcelona (3./154.000) können in dieser Wertung mit den Bundesligisten mithalten. Dementsprechend ist es auch wenig verwunderlich, dass der DFB auch weiterhin der mitgliederstärkste Verband der Welt bleibt.